Effiziente Energienutzung

Entwicklung innovativer Bau- und Dämmstoffe

In Europa verbraucht der Gebäudebestand über 40 % der gesamten bereitgestellten Energie und verursacht 36 % aller Treibhausgase. Davon sind insbesondere Gebäude mit mangelhafter Wärmedämmung betroffen, die vor 1980 errichtet wurden und etwa 50 Prozent des Bestandes ausmachen. Auch steigende Energiepreise und knapper werdende fossile Energiereserven sind wichtige Argumente, die dafür sprechen, die Energieeffizienz von Gebäuden zu optimieren.

Im Forschungsbereich BUILDING II wird das Thema Energieeffizienz von Gebäuden fokussiert auf den Baukörper und die Versorgungssysteme im Gebäude angegangen.
Im Teilprojekt „Energieeffiziente Werkstoffe / Altbausanierung“ werden wärmetechnisch optimierte Bau- und Dämmstoffe entwickelt. Dabei beschäftigen sich die Aktivitäten nicht nur mit Massiv-Wandbaustoffen, sondern darüber hinaus auch mit Wärmedämmbeschich-tungen und hochwärmedämmenden Mörtel-Produkten sowie Geopolymeren. Auf der Ver-sorgungssystemseite werden neue Konzepte für Absorptions- und Adsorptionswärmepum-pen ebenso wie Adsorptionskältemaschinen entwickelt. Im Teilprojekt „Absorptionswärme-pumpen auf Basis Ionischer Flüssigkeiten“ werden eine Vielzahl neuer Arbeitsmittelpaare untersucht und Ionische Lösungen (Ils) als alternative Lösungsmittel eingesetzt. Bei den „Wärmepumpen auf Basis von Adsorptionssystemen“ erfolgt die Entwicklung effizienter Wärmetransformationsprozesse auf Basis poröser Adsorbentien, insbesondere zeolithischer Materialien. Diese ermöglichen bisher ungenutzte Niedertemperaturabwärme oder auch Primärenergie aus Solarthermie als Antriebsenergie für die Erzeugung von Nutzkälte zu ver-wenden. Das Teilprojekt „Evaluierung verschiedener Konzepte zur Wärmetransformation“ beschäftigt sich mit der Energiebereitstellung für den LOHC-Prozess (Liquid Organic Hydro-gen Carrier). Dabei werden Konzepte zur Verbesserung des Wirkungsgrads mit thermoche-mischen Wärmespeichern untersucht.
In einem interdisziplinären Forschungsvorhaben „Herzo Base – Energiespeicherhäuser“ (FKZ 03ET1364A) werden die von den Forschern erarbeiteten Erkenntnisse in einem gemeinsamen Vorhaben umgesetzt. Dabei erfolgt die Weiterentwicklung von Kom-ponenten der Gebäudehülle und Gebäudetechnik sowie deren Systemintegration in Plusenergiehäuser. Neben der Demonstra-tion von höchstwärmedämmenden Massivwandbaustoffen mit integrierter Wärmedämmung in der Gebäudehülle, werden im Bereich der Gebäude- und Elektrotechnik neue Konzepte zur Steuerung geothermischer Wärmepumpen mit elektrischen und thermischen Speichern in Kombination mit PV-Anlagen erarbeitet. Ziel ist die Senkung des Wärmebedarfs bei gleichzeitiger Steigerung der Energieeffizienz.

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EnCN - Fernsehbeitrag BR


FORSCHUNGSBERICHT EnCN1

Ausgabe: 2011-2016

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